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Die deutsche Kriegsmarine 1938-1939 - Das letzte Friedensjahr (Marine-Arsenal Sonderheft Band 11) (Repost)

Posted By: Oleksandr74
Die deutsche Kriegsmarine 1938-1939 - Das letzte Friedensjahr (Marine-Arsenal Sonderheft Band 11) (Repost)

Siegfried Breyer - Die deutsche Kriegsmarine 1938-1939 - Das letzte Friedensjahr
Podzun-Pallas-Verlag | 1995 | ISBN: 3790905356 | German | 52 pages | PDF | 60.18 MB
Marine-Arsenal Sonderheft Band 11

Die seit dem Regierungsantritt Hitlers vorangetriebene Wieder­aufrüstung auch zur See begann im Jahr 1938 richtig Wirkung zu zeigen: Es wurde das erste Schlachtschiff dienstbereit, der er­ste Flugzeugträger konnte vom Stapel laufen, die beiden ersten Schweren Kreuzer näherten sich der Fertigstellung, und acht Zer­störer, neun Uboote sowie eine Reihe weiterer kleiner Kampfschiffe konnten in Dienst gestellt werden. Politisch war das Jahr 1938 ein Krisenjahr: Hatte die Weltöffentlichkeit nach der Besetzung des entmilitarisierten Rheinlandes und der Rückgliederung des Saar­gebietes auch noch den Anschluß Österreichs hingenommen, so führte im Herbst die Sudetenland-Krise zu einem ernsthaften po­litischen Konflikt und brachte Mitteleuropa an den Rand eines Krieges. Mit dem Münchener Abkommen wurden jedoch die deut­schen Ansprüche anerkannt und von den Tschechen erfüllt, und der Frieden konnte noch einmal gerettet werden. Dieser Erfolg war der britischen "appeasemenf-Politik zuzuschreiben, deren Exponent Premier Chamberlain war. Die Probleme blieben je­doch weiter, weil neue Konfliktstoffe hinzukamen: Im März 1939 zerschlug Hitler die "Resttschechei" und machte aus ihr ein "Reichsprotektorat", und im gleichen Monat gab ihm Litauen das Meinelland zurück, das die Sieger von 1918 ohne Rücksicht auf die rein deutsche Bevölkerung Litauen zugegliedert hatten. Da­nach wandte sich Hitler Danzig zu, das - ebenfalls auf den Aus­gang des Ersten Weltkrieges zurückzuführend - "Freistaat" ge­worden war und in der Interessenzone Polens lag. Das führte zu dem immer schwerer werdenden Konflikt mit Polen, dessen Be­stand die beiden Westmächte Großbritannien und Frankreich durch Garantieerklärungen gesichert hatten. Der 1. September 1939 brachte dann den deutschen militärischen Angriff, der zur Niederwerfung Polens und dessen Aufteilung mit der durch Ver­träge als "Partner" gewonnenen Sowjetunion führte. Zwei Tage nach dem Angriff auf Polen trat ein, was Hitler nicht erwartet
hatte: Die beiden Westmächte stellten Deutschland ein Ultima­tum, das - weil von Hitler abgelehnt - den Kriegszustand mit ih­nen zur Folge hatte. Die Kriegsmarine war zu diesem Zeitpunkt noch keineswegs für einen Krieg, schon gar nicht mit England, gerüstet, sondern stand erst am Beginn ihres Neuaufbaus. Dieser neue Krieg - er begann genau 20 Jahre nach der Selbstversenkung der deutschen Hochseeflotte in Scapa Flow - kam für sie uner­wartet. Bis zum Frühjahr 1938 war ihrem Oberbefehlshaber, Ge­neraladmiral Raeder, von Hitler versichert worden, daß ein Krieg mit Großbritannien völlig auszuschließen sei. Aber schon im Mai des gleichen Jahres kündigte Hitler an, daß in Zukunft mit der Gegnerschaft Großbritanniens gerechnet werden muß; von da ab drängte er auf beschleunigte Fertigstellung der im Bau befind­lichen Schiffseinheiten, namentlich der Schlachtschiffe BIS­MARCK und TIRPITZ, und befahl den Aufbau einer völlig neu­en Flotte, mit der er Großbritannien in die Knie zwingen wollte. Der daraus resultierende "Z-Plan"* bildete die haushaltspla­ner ische Basis dazu. Bei Beginn des Krieges war die vorhandene Flotte nur ein Torso, die ihr entgegenstehende Ubermacht war erdrückend.
Es konnte keineswegs Absicht sein, hier eine historisch aufberei­tete Darstellung der damaligen Ereignisse vorzulegen; dafür reicht schon der vorgegebene Heftumfang nicht aus. Vielmehr soll an­hand von ausgewählten Fotografien ein Bild dieses letzten Frie­densjahres der Kriegsmarine gezeichnet werden, sozusagen ein Spiegelbild jener Zeit, die als "Vorabend des Krieges" verstan­den werden muß.