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Europa und der Islam. Geschichte eines Mißverständnisses

Posted By: tot167
Europa und der Islam. Geschichte eines Mißverständnisses

Franco Cardini, “Europa und der Islam. Geschichte eines Mißverständnisses”
C.H.Beck | 2000 | ISBN: 3406463878 | 308 pages | PDF | 1,1 MB

Aus der Amazon.de-Redaktion
Drei Jahrhunderte nach der Befreiung von den Osmanen und der geradezu symbolhaften Degradierung des Halbmondes zum Wiener Kipferl, das seitdem zum modischen "Muselmanngetränk" Kaffee gereicht wird, erlebt Europa einen neuerlichen Ansturm des Islam. Das Unbehagen über das Heer legaler und illegaler muslimischer Einwanderer und die wachsende Sorge über den als "fundamentalistisch" etikettierten Islamismus hat dabei zu einer Renaissance uralter Feindbilder geführt. Den Motiven für diese von hartnäckigen Vorurteilen geprägten Gegnerschaft zwischen Orient und Okzident geht Franco Cardini in seinem Buch Europa e Islam. Storia di un Malinteso nach, das als Beitrag zu der von Jacques LeGoff herausgegebenen internationalen Reihe Europa bauen nun in deutscher Übersetzung bei C.H. Beck aufgelegt wurde.

In seinem Streifzug durch die Geschichte zeigt der florentinische Mediävist, der bereits mit zahlreichen Veröffentlichungen zur Geschichte Jerusalems und der Kreuzzüge in Erscheinung getreten ist, die Wirkung der islamischen Expansion zwischen dem 7./8. und dem 10. Jahrhundert und dann wieder zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert auf die Herausbildung einer europäischen Identität auf. Er macht dabei die auffällige Diskrepanz zwischen der christlichen Propaganda und der Wahrnehmung derjenigen deutlich, die unter "islamischer Tyrannei" nie gekannte Freiheiten und Toleranz kennen lernten. Er berichtet über christliche Renegaten und über die Ritter- und Mönchsorden im Heiligen Land, die wegen ihrer unverhohlenen Sympathie mit den "Ungläubigen" in Konflikt mit ihrer Kirche gerieten. Und er erinnert nicht zuletzt an die allgemeine Trauer über den Tod des türkischen Sultans Süleyman des Prächtigen, dessen Mythos vom ebenso gestrengen wie gerechten Fürsten selbst Michel de Montaigne, Jean Bodin und Pierre Charron erlagen.

Trotz einiger struktureller Mängel und einer teilweise verwirrenden Fülle von Gestalten, Dynastien und (arabischen) Begriffen bietet Cardinis Werk eine gute Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte zu diesem Thema. Ein Glossar und ein Sachregister wären ebenso nützlich gewesen wie Kartenmaterial, um die geschilderten Eroberungszüge nachvollziehen zu können.







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