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Die griechische Plastik (Handbuch der Archaologie) [Repost]

Posted By: AlenMiler
Die griechische Plastik (Handbuch der Archaologie) [Repost]

Die griechische Plastik (Handbuch der Archaologie) by Werner Fuchs
German | 1987 | ISBN: 3406317189 | 482 pages | PDF | 156 MB

Um 620 v.Chr. entstanden die ersten lebens- und überlebensgrossen Statuen von Jünglingen (Kouros [sprich: Kuros], Pl. Kouroi), meist als Weihebilder für einen dem Apollon heiligen Bezirk, auch als Grabbilder und als Darstellungen des Apollon selbst. Die fast mathematisch genauen Achsen und die Frontalität dieser Figuren sind kennzeichnend für das Kompositionsprinzip archaischer Plastik: Das Gesetz der strengen Form. Apollon ist der Gott des Masses und damit der Gott der geistigen Ordnung. Sinnbild solchen Masses und solcher Ordnung sind auch diese Jünglingsstatuen. Die strenge Einordnung aller Gelenkverbindungen in nur senkrechte und waagrechte Achsen betont die naturgegebene Symmetrie des menschlichen Körpers. In dieser "Grundstellung" äussert sich nicht so sehr Ruhe, als in sich geschlossene, versammelte Spannkraft, die zur Aktivität drängt. Die Abweichung von der strengen Symmetrie durch das um eine Fusslänge vorgesetzte linke Bein wird zum Ausdruck eines kaum verhaltenen Bewegungswillens, wird fast zur Darstellung eines Schrittes. Dieses I. Achsensystem liegt sämtlichen archaischen Weihefiguren bis zur Zeit der Perserkriege (bis 480) zugrunde.